Freiraumplanung Wolf

Über uns

Das Garten- und Landschaftsarchitekturbüro Wolf wurde 1967 von Ferdinand Wolf in Rietberg (NRW) gegründet.

Seit 2003 wird das Büro unter der Bezeichnung freiraumplanung wolf von Matthias Wolf an den Standorten Berlin
und Rietberg weitergeführt. Zum Büroteam gehören festangestellte Mitarbeiter, die projektbezogen durch freie Mitarbeiter unterstützt werden.

Spindlershof, Berlin

Das vorhandene Büro- und Gewerbegebäude Spindlers Hof wurde renoviert und den neuen Bedürfnissen entsprechend umgebaut. Der zentrale Mittelhof bildet einen Verbindungsraum zwischen den angrenzenden Gebäudeflügeln, dient zur Repräsentation und zum kurzweiligem Aufenthalt der Mitarbeiter und Gäste. Für die geplante intensive Bepflanzung über der neuen Tiefgarage wurden Hochbeete mit einer Betonaufkantung und einer Anstaubewässerung angelegt.

Dei Form der Sitzaufkantungen und die Bänderung im neuen Natursteinpflaster folgen einer polygonalen Gestaltungsstruktur, die zu den Gebäu- dekanten und zu den Eingängen führt. Die Betonaufkantungen haben Sitzauflagen aus Holz und eine integrierte Beleuchtung.
Das Projekt wurde für BREEAM Gold zertifiziert.

  • Bauherr

    AachenMünchener Lebensversicherung GmbH

  • Baukosten

    0,7 Mio. EUR

  • Fertigstellung

    2018

  • Leistung

    Leistungsphasen 1-9 HOAI

  • Architekten

    Aukett + Heese Architekten und Generalplaner

Die Geschichte des Spindlers Hofs in Berlin

Das Gebäude und der Hof des heutigen Bürokomplexes besitzt seine Anfänge in den 1840er Jahren. Wilhelm Spindler erwarb das Grundstück und eröffnete dort die erste chemische Reinigung. Dann expandierte er mit diesem Geschäft sehr rasch. Bis auf einige Kriegsschäden, die das Gebäude im Zuge des Zweiten Weltkriegs erlitten hat, ist der Gebäudekomplex bis heute intakt geblieben. Im Jahr 1998 kam es dann zur ersten großen Sanierung. Acht Jahre später kaufte die AachenMünchener Lebensversicherung den Spindlers Hof, den die Freiraumplanung Wolf  2018 erneuert und modernisiert hat.

Das Bauvorhaben in Berlin – Grobüberblick

Das Gewerbegebäude Spindlers Hof wurde im Zuge der umfassenden Planungs- und Bauarbeiten renoviert. Der Fokus von Freiraumplanung Wolf lag vor allem im zentralen Mittelhof, der einen Verbindungsraum zwischen den angrenzenden Gebäudeflügeln darstellt. Dieser Hof dient einerseits der Repräsentation, andererseits aber zum kurzweiligen Aufenthalt von Mitarbeiter:innen und Gäste.

Die geplante intensive Bepflanzung über der neu erbauten Tiefgarage besteht aus Hochbeeten mit einer Betonaufkantung und spezieller Anstaubewässerung, die für diese Gegebenheiten den gewählten Pflanzen das nötige Wasser bereithält. Bei einigen der Betonaufkantungen planten die Gartenarchitekten aus Berlin auch Sitzaufkantungen aus Holz, die sich in den Gesamtform der Aufkantung einfügen. Eine Besonderheit des Projektes liegt in der polygonalen Gestaltungsstruktur, die der Anordnung der Betonbeete zugrunde liegt und die sich auch im Natursteinbelag des Hofes, durch eingelegte Bänderungen aus einem anderen Plattenformat, fortführt. Die Bänderungen und Kanten der Hochbeete orientieren sich an Eingängen und Vorsprüngen des historischen Gebäudes.

In neun Leistungsphasen hat Freiraumplanung Wolf mit den Architekten Aukett + Heese ein Stück Natur inmitten eines Gebäudekomplexes Spindlers Hof erschaffen, das zur kurzen Erholung dient und Grün in die Stadt bringt. Die Baukosten für den Mittelhof belaufen sich auf 0,7 Million Euro. Als weitere Besonderheit wurde das Bürogebäude zusammen mit den neuen Außenanlagen nach BREEAM-Standard Gold zertifiziert, wodurch die Planungs- und Bauprozesse nach einem speziellen Standard geplant und nachvollziehbar dokumentiert sein müssen. So sind zum Beispiel nur Hölzer aus heimischer und zertifizierter Produktion zugelassen. Ebenfalls hohe Anforderungen sind an das Beleuchtungskonzept in den Außenanlagen gestellt, wonach dieses zwar einerseits die nötige Lichtstärke zur verkehrstechnischen Beleuchtung der Wege vorgibt, gleichzeitig jedoch die Anwohner:in in den umgrenzenden Gebäuden nicht blenden soll und sich die Beleuchtung nachts, bei Nichtnutzung der Anlage, ausschaltet, zur Reduzierung von sogenannter Lichtverschmutzung im Stadtraum. So sollen Fauna und Flora ebenfalls nächtliche Ruhe gegeben werden.

Planung der Außenanlagen – Bepflanzung

Der Innenhof soll einerseits als kurze Auszeit für Gäste und Mitarbeiter:innen dienen, andererseits aber auch gestalterisch einen Zusammenhang mit dem Gebäude herstellen. Durch die geplanten Hochbeete im Innenhof und die intensive Bepflanzung konnte die ökologische Vielfalt vor Ort um einige zusätzliche heimische Arten erhöht werden, und weitere Vielfalt und Verdunstungsfläche in dem dicht bebauten Innenstadtgebiet erreicht werden – auch dies eine weitere Forderung für die BREAAM Zertifizierung, neben der Wirkung der Begrünung für das Umfeldes für Anwohner:innen und Mitarbeiter:innen.

In den äußeren Höfen, die überwiegend Fahr- und Parkplatzflächen sind, schufen die Architekten Pflanzflächen durch eigens geplante Pflanzgefäße aus gekantetem Stahlblech, die mobil sind und in ihrer Position variieren können. Sie sind vor der Gebäudefassade so platziert, um den Mitarbeiter:innen in den Büroräumen auch auf dieser Seite einen kleinen Ausblick ins Grüne zu gewähren. Gleichzeitig schützten sie die Fassade beim Einparken vor Anfahrschäden und leiten die durch die Anlage.

In den Hochbeeten befindet sich mindestens 40 cm Substrat, das aus unterschiedlichen Schichten besteht und zusätzlich, in trockenen Zeiten, künstlich beregnet wird. So können auch heiße Sommer überwunden und das Wachsen und Gedeihen der Bepflanzung gewährleistet werden.

Insgesamt achteten die Planer darauf, dass die Bepflanzung standortgerecht durchgeführt wird. Den Fokus setzten sie auf lokale, heimische Pflanzen, die im Berliner Raum vorkommen und in exponierten Lagen wachsen können. Zusätzlich dazu waren auch Blüh- und Laubaspekte gewünscht, die die Pflanzung auch für Besucher:innen ansprechend aussehen lassen und einfach gepflegt werden können.

Beregnungsanlage für die intensive Begrünung im Spindlers Hof

Die Gartenarchitekten aus Berlin haben in dem Projekt eine künstliche Bewässerungsanlage geplant, die für eine gleichmäßige Wasserversorgung sorgt. Relevant ist diese vor allem in heißen Sommern, in denen gezielt über die Wasserzufuhr entschieden werden kann. Zudem sind die Höfe fast vollständig unterkellert, wodurch der Bodenaufbau in der Regel gering ist und an sich im Boden weniger Wasser gespeichert werden kann.

Im Innenhof finden sich flächige Bodendecker, Gräsern und Stauden. Auch größere Einzelgehölze und Strauchgruppen finden Platz in den verschieden großen Hochbeeten, die insgesamt locker angeordnet sind. Die Hochbeete sind von Betonsitzmauern eingefasst und besitzen punktuell Holzauflagen, wodurch bequemes Sitzen möglich wird.

Um eine möglichst heterogene Flora bieten zu können, musste Freiraumplanung Wolf auch dafür sorgen, dass das Substrat genügend Wasser an die Pflanzen abgibt. Da dies aufgrund der Lokalität auf natürliche Weise nicht möglich ist, befindet sich unter dem Pflanzsubstrat zusätzlich auch eine Wasserspeichermatte, die das versickernde Wasser sammelt und den Pflanzwurzeln zur Verfügung stellt. Der Boden kann dadurch dauerhaft feucht gehalten werden.

Zusätzlich zu den Wasserspeichermatten wurde eine Bewässerungsanlage installiert. Hierbei haben sich die Planer für eine flächige Bewässerung durch Tröpfchenbewässerung entschieden, da eine flächendeckende Bepflanzung vorliegt. Zunächst verlegten die Ausführenden dünne Schläuche auf dem Pflanzsubstrat. Die Schläuche sind dabei in regelmäßigen Ständen perforiert, damit eine langsame, aber stete Wasserzufuhr direkt im Wurzelbereich gewährleistet werden kann. Die Schläuche sind in 30 bis 40 cm Abstand verlegt, um den Boden und Wurzeln flächig mit eine optimalen und gleichmäßigen Wasserabgabe zu versorgen.

Tröpfchenbewässerung ist im Vergleich zu Sprühregnern in diesem Projekt besser geeignet, weil das Wasser direkt in den Boden abgegeben wird. Dadurch kommt es zu weniger Verdunstung in die Luft. Sprühregner haben den zusätzlichen Nachteil, dass sie von Vorbeigehenden oder dort Verweilenden als störend empfunden werden könnten.

Die Steuerung der Bewässerungsanlage erfolgt über ein Steuergerät, das die einzelnen Beregnungsintervalle per Zeitschaltuhr steuert. Durch Voreinstellungen ist kein weiteres Eingreifen nötig. Idealerweise wird die Anlage in den frühen Morgen- sowie Abendstunden aktiv. Zu diesen Tageszeiten nehmen die Pflanzen besonders gut viel Wasser auf.

Zusätzlich zur Zeitschaltuhr sind Regen- und Bodenfeuchtesensoren in der Pflanzfläche aufgestellt und mit dem Steuergerät verbunden. Diese verhindern die Aktivierung der Bewässerungsanlage, wenn die Substratfeuchte ausreichend ist, oder stoppen das Intervall bei Regen. Dadurch wird ein Vernässen des Bodens vermieden und Wasserverschwendung vorgebeugt.

Für die Umsetzung der Beregnungsanlage ist ein Wasseranschluss nötig, der für Gartenbewässerung geeignet ist. In der Regel reicht der übliche Wasserdruck eines Hauswasseranschlusses aus. Bei höher gelegenen Flächen, zum Beispiel auf Dächern mit intensiver Dachbegrünung, muss gegebenenfalls eine zusätzliche Pumpe zugeschaltet werden.

Soll gesammeltes Wasser, z.B. aus einer Zisterne verwendet werden, ist eine zusätzliche Filterung nötig sowie eine Pumpe, die den nötigen Druck für die Anlage aufbaut.

Im Bauvorhaben des Spindlers Hofs entschieden sich die Gartenarchitekt:innen aus Berlin für zwei getrennte Schaltkreise, da die Innenhof-Bepflanzung durch seine besondere Form und seine Ausrichtung zur Sonne unterschiedliche Bedürfnisse hat. Da der eine Hofbereich sonniger ist als der andere, kann die Bepflanzung entsprechend geplant und der Wasserbedarf entsprechend darauf geschaltet werden.

Die Instandhaltung der Bewässerungsanlage besteht aus regelmäßigen Überprüfungen. Auch ein Überblick über den Gesundheitszustand der Bepflanzung ist nötig, damit ein Eindruck darüber erhalten wird, ob die Wasserausgabe ausreichend eingestellt ist und alle Stellen versorgt werden.

Präventiv sollten die Schläuche am Ende der Vegetationsperiode im Spätherbst leergepumpt werden. Dadurch werden Frostschäden an Leitungen und Steuergerät vermieden.

Auswahl langlebiger und optisch kombinierbarer Materialien

Neben den Hochbeeten im Innenhof befinden sich in den äußeren Höfen Pflanzgefäße aus farbigem Stahlblech. Sie haben ein rechteckiges Design, das passend zum Gebäude und zur Anordnung entlang der Fassaden gestaltet ist. Von Freiraumplanung Wolf wurden die Pflanzgefäße in drei verschiedene Größen geplant, die miteinander und auf die lokale Situation entsprechend kombinierbar sind. Sie können für verschiedene Bepflanzungen (Stauden, Hängepflanzen, Rosen, Kleinsträucher) genutzt werden und sind für schattige als auch sonnige Standorte entsprechend bepflanzt.

Pflanzgefäße aus Stahlblech sind relativ einfach und gut herstellbar und zusätzlich langlebig. Dabei wird ca. 4 mm starkes Stahlblech gekantet und verschweißt. Zum Schutz gegen Rost wird der Stahl verzinkt und kann farblich beschichtet werden. So werden die Pflanzgefäße an äußere Gegebenheiten angepasst und Teil des Mobiliarkonzepts. Bei der Planung der Außenanlagen haben sich die Architekten für eine Beschichtung entschieden, die zu anderen Metalleinbauten im und am Gebäude passt. Dadurch ist ein optisch harmonisches Gesamtbild gegeben.

Wie für alle Pflanzgefäße, gilt auch für die Metallgefäße, dass sie Überlaufstutzen haben müssen. Diese vermeiden Staunässe und schließlich eine Überwässerung. Die Metallgefäße auf dem Innenhof sind jedoch nicht an die Beregnungsanlage angeschlossen und brauchen besonders im Sommer zusätzliche manuelle Bewässerung.

Als Teil des gesamten Ausstattungskonzeptes des Spindlers Hofs und passend zu den Metallpflanzgefäßen gibt es eine Stahl-Holz-Konstruktion, die der Einhausung der Müllcontainer dient. Alle beschichteten Metalle besitzen dieselbe Farbgebung (DB702/Anthrazit) und machen das einheitliche Konzept deutlich. Die Einhausung ist so geplant, dass jeder Müllcontainer eine einzelne Einstellbox hat, die mit einer abschließbaren Tür verschlossen werden kann. So können die Müllcontainer einzelnen Nutzer:innen oder Mieter:innen zugeordnet werden.

Aus optischen Gründen hat die Mülleinhausung eine Sichtschutzverkleidung aus Holzleisten, die sich an den Wänden und Türen wiederfindet. Zur Begrünung sind die Einhausungen oben mit einer Holzpergola ausgestattet, die mit Rankpflanzen bewachsen werden kann. Die Rankpflanzen wachsen in den bereits erwähnten Pflanzgefäßen aus Metall, die seitlich an der Pergola platziert sind. Im Inneren hat jede Einstellbox am hinteren Ende ein Metallprofil als Rammschutz, um die Müllcontainer richtig in der Box zu positionieren.

Ebenfalls eine Pergola hat die Brüstung der angrenzenden Abfahrtsrampe der Tiefgarage. Hier überspannt eine große Pergola die Rampen. Durch die Verwendung gleicher Materialien wie bei den Mülleinhausungen fügt sie sich gut in das Gesamtbild ein. Sie dient als Sichtschutz, aber auch als intensive Begrünung der Umgebung. Die Konstruktion des Metallrahmens ist auf die Betonbrüstung verschraubt und verfügt über eine Drahtverspannung aus Edelstahleilen.

Die Mischung aus Metall und Holz wirkt robust und gleichzeitig einladend. Durch die Wiederverwendung dieser Materialien und des gleichen Farbtons entsteht Zusammenhang, der die äußeren Höfe strukturiert und belebt.

Betonfertigelemente für Hochbeete und Ruhzeiten

Die bepflanzten Hochbeete im Innenhof sind durch Betonfertigelemente errichtet, die teilweise mit Holzauflagen versehen worden sind. Die Form der Betonelemente orientiert sich dabei an einer zugrundeliegenden, gestalterischen Linienstruktur, die sich auf die Eingänge und verschiedene Gebäudepunkte bezieht. Diese Linierung findet sich auch im Pflasterbelag wieder.

Dieses Element des Bauvorhabens in Berlin trug hohe Anforderungen mit sich. Die Betonelemente sollten für ein optisch sauberes Gesamtbildung unbedingt eine besonders glatte Oberfläche aufweisen. Zusätzlich dazu sollten sie sich farblich der Fassade anpassen, um im Gesamtbild nicht fremd zu wirken.

Für dieses Vorhaben fasten, das heißt glätteten die ausführenden Personen die Kanten mit circa 5 Millimetern. Dies hatte nicht nur produktionsbedingte Gründe, sondern vor allem sicherheitsbedingte. Mit der Glättung vermieden die Planer die Entstehung von scharfen Kanten, die zu Verletzungen führen können. Zusätzlich wirken die Betonelemente dabei etwas eleganter.

Für die Planung des Innenhofes, da dieser auch unterkellert ist, musste komplexe Fragen der Ent- und Bewässerung geklärt werden und diese enge mit den beteiligten Architekt:innen, Statiker:innen und Haustechniker:innen abgestimmt werden. Der abgestimmt Entwurf des Hofes wurde dann von Freiraumplanung Wolf dem Bauherrn vorgestellt und schließlich bestätigt. Erst im nächsten Schritt wurden Ausführungs- und Detailpläne mit den Hochbeeten und Einzelelementen angefertigt, wobei die Planer auf Erfahrung aus anderen vergleichbaren Projekten und die Beratung von verschiedenen Betonhersteller:innen zurückgreifen konnten.

Die Ausführungs- und Detailpläne wurden, nach Beauftragung einer Fachfirma durch den Bauherrn, an den Betonhersteller:in zu Erstellung der Werkplanung übergeben. In der Werkplanung zeichnet der Hersteller die einzelnen Betonelemente auf, ausgehend von den Detailplänen des Architekten, wie sie schließlich im Betonwerk gefertigt werden. Nach der Prüfung und Freigabe kam es schließlich zur Herstellung der Betonelemente. Die einzelnen Teile aus Beton haben eine Länge bis 2,50 Metern, damit sie noch von einem Radlader vor Ort versetzt werden konnten. Für dieses Vorhaben war eine hohe Genauigkeit nötig. Nur so konnte ein gleichmäßiges Fugenbild entstehen, wobei die Fugen einheitlich eine Breite von maximal einem Zentimeter haben sollten.

Um eine erhöhte Langlebigkeit zu gewährleisten, sind die Betonteile auf der Rückseite gegen Verschieben verankert und innen mit einer Folie ausgelegt. Dadurch kommen sie nicht mit dem Pflanzsubstrat oder Nässe in Berührung, was sich positiv auf ihre Langlebigkeit auswirkt.

Beleuchtung als landschaftsarchitektonischer Aspekt im Berliner Bauvorhaben 

Da der Innenhof mit seinen Sitz- und Betonelementen nicht nur Aufenthaltsort für die Mitarbeiter:innen und Gäste ist, sondern auch fußläufiger Verbindungsraum zwischen den Gebäudeflügeln, sind in den Betonelementen Einbauleuchten eingesetzt, ergänzend zu Wandleuchten über den Türen, die die Gebäudeeingänge betonen. Die Gartenarchitekt aus Berlin vermieden dadurch das weitere Aufstellen freistehender Poller- oder Mastleuchten, die sich nur schwer in das Gesamtbild eingefügt hätten.

Die Leuchten selbst bieten helles Licht, sind jedoch aufgrund des undurchsichtigen weißen Glases nicht blendend. Die Beleuchtung ist auf den Boden gerichtet und an den Hauptgehwegen ausgerichtet. Durch die punktuelle Beleuchtung wirkt der gesamte Mittelhof stimmungsvoll und einladend.

Damit die Beleuchtung möglichst gleichmäßig möglich wurde, hat Freiraumplanung Wolf zunächst die Entwurfs- und Detailzeichnung fertiggestellt und schließlich ermittelt, welche Leuchtenstandorte optimal wären. Dies geschah durch eine zusätzliche Lichttechnische Berechnung in Abstimmung mit einem Beleuchtungshersteller.

Als Zusatz gibt es schließlich auch Bodenstrahler in den Hochbeeten. Dadurch werden in den Abendstunden die Großsträucher stimmungsvoll beleuchtet. Aus Gründen des Umwelt- und Artenschutzes wird in der Nacht jedoch die Lichtruhezeit eingehalten. Die gesamte Beleuchtung wird, genau wie die Bewässerungsanlage, per Zeitschaltuhr gesteuert und kann je nach Jahreszeit umgestellt werden.

Gussasphalt im Garten- und Landschaftsbau im Spindlers Hof

Um den gesamten Gebäudekomplex herum befinden sich äußere Höfe, die vor allem als Verkehrsfläche genutzt werden. Sie dienen als Zufahrt auf das Grundstück und Umfahrung, als Pkw-Parkplätze und als Zufahrt zur Tiefgarage sowie als Umfahrung und Aufstellfläche für die Feuerwehr im Rettungsfall.

Die äußeren Höfe haben insgesamt geringe Aufbaumöglichkeiten, da es nur einen geringen Höhenversprung zwischen Tiefgaragendecke und den Gebäudeeingängen geben sollte. Wegen der Nutzung als Verkehrsflächen stellen Kurvenfahren, Rangieren sowie Anschlussstellen an Bauwerksfugen und vor Durchfahrten hohe Anforderungen an die Planung des geeigneten Bodenaufbaus. Daher haben sich die Architekt:innen für den Hof für einen Bodenbelag aus Gussasphalt entschieden, der bei geringer Aufbauhöhe eine höhe Beanspruchung zulässt und in der Praxis über Tiefgaragendecken erprobt ist.

Der Spindlers Hof – ein Resümee

Das Bürogebäude Spindlers Hof ist durch seine Grundsanierung im Jahr 1998 erneuert worden. Für ein stimmiges Gesamtbild fehlte jedoch noch die passende Umgebung, sowie machten neuen Nutzungen im Gebäude eine allgemeine Modernisierung erforderlich, die Freiraumplanung Wolf mit der Planung der Außenhöfe und des Innenhofes in die Tat umgesetzt hat. Der Innenhof dominiert mit geometrischen Formen und zahlreichen Polygonen und stellt mit seiner Bepflanzung ein kleines Highlight in dem sonst stark versiegelten Innenstadtbereich dar.

Ein durchdachtes Bewässerungssystem in den zusätzlich aufgebauten Hochbeeten ermöglicht die stimmungsvolle und abwechslungsreiche Bepflanzung und trägt zusätzlich zum Schutz der Umwelt bei. In den Äußeren Höfen bringen Pflanzgefäße aus Metall zusätzliche grüne Aspekte und lockern die Asphaltfläche auf. Die wenigen, aber bewusst miteinander kombinierten Materialien fügen sich in ein stimmiges Gesamtbild zusammen und bilden schließlich einen angenehmen Ort für Gäste und Mitarbeiter:innen in der Mittagspause.