Freiraumplanung Wolf

Über uns

Das Garten- und Landschaftsarchitekturbüro Wolf wurde 1967 von Ferdinand Wolf in Rietberg (NRW) gegründet.

Seit 2003 wird das Büro unter der Bezeichnung freiraumplanung wolf von Matthias Wolf an den Standorten Berlin
und Rietberg weitergeführt. Zum Büroteam gehören festangestellte Mitarbeiter, die projektbezogen durch freie Mitarbeiter unterstützt werden.

Hotel de Rome I Opern Carrèe, Berlin-Mitte

Im Rahmen des Umbaues der ehemaligen Staatsbank der DDR zum Hotel de Rome Berlin sind verschiedene Höfe, sowie eine Dachterrasse, entstanden.
Die Ausstattung dieser Bereiche mit unterschiedlichen Materialien und Pflanzen ermöglicht eine multifunktionale Nutzung der Flächen.

  • Bauherr

    Hochtief I Projektentwicklung GmbH

  • Architekten

    Aukett + Heese, Berlin

  • Ausführende

    Häntsch & Söhne GmbH

  • Baukosten

    0,5 Mio. €

  • Leistung

    Leistungsphasen 1 - 9

  • Fertigstellung

    2006

Das Gebäude des heutigen „Hotel de Rome“ im Berliner Ortsteil Mitte hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Im Jahr 1889 fertiggestellt, war das heute denkmalgeschützte Bauwerk bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges der Hauptsitz der Dresdner Bank, nach einer Sanierung der Kriegsschäden Anfang der 50er-Jahre wurde der beeindruckende Bau zunächst als Kino und schließlich als Staatsbank der DDR genutzt. Nach der Wiedervereinigung erfolgte ein Leerstand für mehr als eine Dekade – bis im Jahr 2006 eine umfassende Sanierung und der Neubau eines Bürogebäudes erfolgte. Die dabei umgesetzten zusätzlichen gestalterischen Ideen prägen bis heute die hohe architektonische Qualität dieses Bauwerks. Die architektonische Gartengestaltung des Hotel De Rome mit Dachbegrünung setzten die Landschaftsarchitekten von Freiraumplanung Wolf zusammen mit den Architekten Aukett + Heese aus Berlin um.

Heute wird das Gebäude nicht nur als Hotel mit großem Wellnessbereich im Keller, sondern auch als Verwaltungs- und Bürogebäude genutzt und von Rocco Forte geführt.

 

Intensive Dachbegrünung als Bauvorhaben in Berlin

Unter der Leitung der Hochtief AG, dem deutschen Baukonzern aus Essen, entstand der komplexe Umbau des gesamten Gebäudes. Aus der ehemaligen Staatsbank der DDR wurde das heutige Hotel inklusive Innenhöfe. Die architektonische Gartengestaltung des Hotel De Rome mit Dachbegrünung setzten die Landschaftsarchitekten von Freiraumplanung Wolf zusammen mit den Architekten Aukett + Heese aus Berlin um. Die Grundstücksgröße beläuft sich insgesamt auf etwa 8000 Quadratmeter, die heutzutage den Gästen und Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung stehen. Die ausführende Firma Häntsch & Söhne GmbH setzte die Planung der Innenhofbegrünung und intensiven Dachbegrünung für eine Gesamtsumme von einer halben Million Euro um.

Mit 108 Zimmern und 37 Suiten überzeugt das 5-Sterne-Hotel in Berlin Mitte mit einer Kombination aus historischen Akzenten und luxuriöser Moderne. Das Innere des Hotels strahlt dabei deutliche stilistische Pracht aus und passt sich somit dem im Stil der Renaissance erbauten Gebäude an.

Die im Laufe des Projekts geplante und gestaltete Dachterrasse über den Hotelzimmern in die Gesamtkonzeption des Hotels mit eingebunden und ist einfach und bequem zu erreichen. Für die Wände der Treppenpassage wurde eine moderne Holzverkleidung gewählt. Der eingelassene Handlauf fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Holz speichert Wärme besonders gut ab und stellt einen deutlichen Kontrast zum Natursteinboden dar. Die Holzoptik sorgt bei den Gästen für ein Wohlfühlambiente, da Holz nicht nur einen angenehmen Geruch, sondern auch thermische und atmosphärische Wärme spendet.

Einen interessanten farblichen Kontrast stellen die grau lackierten Dielen an der Wand dar, die die Holzwand in proportionale Bereiche einteilen und sich zugleich in das übergreifende Farbkonzept integrieren.

Intensive oder extensive Dachbegrünung – wo liegt der Unterschied?

Die Gestaltung eines Daches erfolgt in der Regel auf eine von zwei möglichen Arten:

Eine intensive Dachbegrünung wird meist in dicht bebauter Umgebung zur Verschönerung, zur Entspannung und Erholung der Gästen und Besucher:innen genutzt. Anders als bei einer extensiven Dachbegrünung ist es bei dem Bau und der Gestaltung einer begrünten Dachterrasse notwendig, dass permanent eine aktive zusätzliche Wasserzufuhr vorhanden ist, um die Pflege der natürlichen Vielfalt der Pflanzen auch an dieser exponierten Position zu gewährleisten.

Eine extensive Dachbegrünung wird gerne für Dächer genutzt, die nicht regelmäßig oder überhaupt nicht von Personen betreten werden. Trockenheitsverträgliche Pflanzen wie zum Beispiel Sedum-Arten oder die Fette Henne eignen sich hierbei besonders, da diese gut mit wenig Wasser, widrigem Wetter und ohne zusätzliche Pflege auskommen.

Der große Unterschied zu einer extensiven Dachbegrünung liegt vor allem darin, dass die intensive Dachbegrünung ein reichhaltigeres Biotop für zahlreiche Insekten und Pflanzenarten schafft, je nach Auswahl der Pflanzen.

 

Intensive Dachbegrünung als Highlight: ein Dachgarten in der Großstadt

Das aus Naturstein eingefasste Hochbeet beinhaltet unter anderem Lavendel und Yuccas, die den sich im Hintergrund befindenden Sitzbereich von der Fläche im Vordergrund abtrennen. Umgeben von Lavendelduft können hier Hotelgäst:innen und Besucher:innen die Aussicht genießen und speisen

Für den Dachgarten in Berlin haben sich die Architekten  und Landschaftsarchitekten für die intensive Dachbegrünung entschieden – Diese bringt weitere positive Aspekte mit sich. Diese Art der Begrünung ist in Gänze mit einem begehbaren Garten vergleichbar und kommt gut auf Dächern von großen Gebäuden, Tiefgaragen, Kellerdecken oder anderen Gebäuden zur Geltung.

Eine gängige Methode ist dabei die Nutzung von Hochbeeten, die zusätzlich als Raumtrenner für verschiedene Bereiche dienen können. Alternativ dazu ist auch eine Ansammlung von Pflanzensubstrat zu Hügeln möglich, sodass eine Bepflanzung mit Wurzelbildung durchführbar ist.

Die bewusste Raumaufteilung erzeugt mehr Ruhe für die Gäste, da die verschiedenen Areale auf der großen Dachterrasse akustisch voneinander separiert sind. Die Komposition der Pflanzen und Hochbeete fügt sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen, das ein wunderschönes Stück Natur mitten in die Großstadt zurückbringt.

Eine Außenanlagen wie diese ist auf einem bestehenden Gebäude für die darauf enthaltenen Pflanzen ein besonderer Standort.  Die Pflanzen befanden sich auf einem hoch gelegenen Dach und damit in einer sehr exponierten Lage, in der sie permanent mit Wind und Sonne, aber auch Frost und Trockenheit konfrontiert sind. Der fehlende Anschluss an das Erdreich macht eine rege Wasser- und Nährstoffversorgung notwendig. Infolgedessen entsteht ein erhöhter Pflegeaufwand zur Erhaltung der komplexen Parkgestaltung der Außenanlagen. Bei diesem Projekt erfolgt das einerseits durch eine Speichermatte im Dachaufbau sowie durch manuelle bzw. automatische Beregnungsanlagen.

Die Bewässerungs- und Nährstoffversorgung der Pflanzen

Da die Ansprüche der Pflanzen auf der gestalteten Dachterrasse des Hotel De Rome variierten, erforderte die Planung eine gute Pflanzenkenntnis. Zum einen musste der Pflegeaufwand eingeschätzt und zum anderen die Möglichkeiten der Dachterrasse beachtet werden.

Damit das Bauvorhaben erfolgen konnte, mussten alle Voraussetzungen für das Überleben der Pflanzen geschaffen werden. Hierzu gehören Aufbauten für Pflanzen (vorwiegend Stauden und Gräser) von mindestens 20 Zentimeter Höhe, bei Sträuchern mindestens 40 Zentimeter. Welche Möglichkeiten jeweils wo infrage kamen, hing dabei von der Konstruktion des Daches sowie der Art der Nutzung ab. Allgemein gilt jedoch, dass die Größe der Pflanzen mit der Höhe des Substrataufbaus wächst.

Architektonische Akzente bei der Gestaltung der Dachterrasse

Akzente lassen die Dachterrasse abwechslungsreich wirken und laden zum Verweilen mit einem großartigen Ausblick über Berlin ein

Die gesamte Gestaltung des Daches ist modern gehalten, sodass sich die Landschaftsarchitekten bei der Positionierung und Dekoration der Pflanzen an das Gesamtbild angepasst haben. So wurden einzelne bepflanzte Bereiche aus dekorativen runden oder ovalen Hochbeeten in Form von Vasen platziert, um bewusste Akzente zu setzen.

Neben dem Sitzbereich entstand auf der Dachterrasse auch ein kleiner Wellnessbereich zum Entspannen. Dieser ist einseitig mit einer üppigen grünen Hecke umrahmt, wodurch die sich dort befindenden Gäste länger, weil angenehm windgeschützt, verweilen können. In der Pflege sind diese Hecken nicht anspruchsvoll und bedürfen neben einer ausreichenden Wasserquelle nur eines gelegentlichen Stutzens zur Erhaltung der Optik.

Die gartenlandschaftliche Gestaltung der Dachterrasse – ein Resümee

Eine Begrünung dieser Art ist in Berlin ein seltener Anblick. Das liegt einerseits an der dichten Bebauung, die eine aufwendige Pflege von Pflanzen erschwert. Zugleich ist der zeitliche Aufwand für die Pflege der Pflanzen ein weiterer Aspekt, vor dem der Großteil der Hoteliers zurückschreckt.

Herausforderungen wie diese lassen sich durch jahrelange Expertise und spezialisierte Bewässerungstechnik lösen. Tatsächlich kann der Aufbau der intensiven Dachbegrünung an solchen Orten nur dann erfolgreich sein, wenn bereits bei der Außenanlagen Planung die wichtigsten Aspekte beachtet werden. Dazu gehört in erster Linie der Aufbau und Einsatz von Pflanzsubstraten zur Gewährleistung der benötigten Nährstoffe und des Platzes für die unterschiedlichen Pflanzenarten. Zudem ist eine ausführliche Auseinandersetzung mit den für den jeweiligen Ort kompatiblen Pflanzen von hoher Relevanz. Hierbei ist die Abstimmung der jeweiligen Pflanzen auf die vorhandene komplexe und exponierte Lage, die Kenntnis der Witterungsverhältnisse und dazu passende Pflanzen unumgänglich.

Die offen und floral gestaltete Dachterrasse des Hotel de Rome ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit anderen Gewerken und großer Fachkunde, welche die vielseitige Bepflanzung erst umsetzbar machte. Unter Verwendung unterschiedlichster Materialien wie Naturstein, Beton, Metall und Holz und größtmöglicher Pflanzenvielfalt, entstanden klar voneinander abgetrennte Bereiche, die den Gästen einen individuellen Aufenthalt allein oder in der Gruppe ermöglichten.

Schlussendlich trägt dieses erfolgreiche Projekt maßgeblich dazu bei, sonst voll-versiegelte Flächen inmitten einer Großstadt natürlich zu dekorieren und zu einer Oase der Erholung umzuformen. Die vorhandene Dachfläche wurde effizient in frei nutzbare Flächen für Gäste umgewandelt, ohne dass neue Bereiche gebaut werden mussten.

Die Vorteile der intensiven Dachbegrünung

Bevor wir einige weitere nutzbare Erholungsräume um das Hotel De Rome vorstellen, möchten wir an dieser Stelle die positiven Merkmale dieser besonderen Form der Dachbegrünung hervorheben. Die intensive Dachbegrünung eignet sich nämlich nicht nur für Hotelanlagen, sondern auch für große Verwaltungsgebäude und Gewerbeobjekte. Auch jegliche anderen Gebäude mit frei begehbaren Dächern können mit einer intensiven Dachbegrünung aufgewertet werden.

Die Bepflanzung beziehungsweise Begrünung eines Daches leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wasserrückhaltung. So kann durch die verbauten Speichermatten das Regenwasser nachhaltig gespeichert und bei Bedarf genutzt werden. Eine intensive Dachbegrünung entlastet zudem die Kanalisation und reduziert den Abfluss, da das Regenwasser aktiv in Benutzung ist und nicht in die Erde gelangt. Schließlich verdunstet das Wasser in exponierten Lagen schneller, was wiederum den Wasserkreislauf beschleunigt. In jedem Fall muss bei dieser Art von Projekt beachtet werden, dass das Dach ein hohes Gewicht zu tragen hat. Die frühzeitige Einbeziehung eines Statikers ist für solche Dachgärten elementar.

Einladende multifunktionale Nutzflächen in ihrer Entstehung

Zum fertiggestellten Bauprojekt gehört neben der intensiven Dachbegrünung auch die Entstehung von verschiedenen Nutzflächen am und rund um das Grand Hotel De Rome.

Das im Hotel befindliche Restaurant verfügt über einen ausgestalteten Außenbereich mit Pergola und rankenden Kletterpflanzen. Diese wurden im Wechsel mit Wärmepilzen arrangiert, sodass die jeweiligen Tischbereiche mit abwechslungsreicher Bepflanzung umrahmt werden. Dadurch entsteht eine sehr private Atmosphäre, die wind- und wetterfest gestaltet ist.

Die Bepflanzung des Innenhofs des Hotelrestaurants und die der Dachbegrünung sind bewusst ähnlich konzipiert, um eine gestalterische Kontinuität zu schaffen. Die dichte grüne Bepflanzung auf der einen Seite und die Flieder-, Violett- und Cremetöne auf der anderen, schaffen ein sowohl schickes als auch schlichtes wohnliches Ambiente. Dazu gehören im Innenhof gepflanzte Glockenblumen und Hortensien, die besonders im Frühling und Sommer blühen.

Kontrastiv dazu befindet sich im Innenhof und auch auf dem Dach des Hotels, ein schlichter grauer Natursteinboden, der dem Gesamteindruck eine frische Modernität verleiht und sich dennoch stilistisch passend mit den Sitzmöbeln und Pflanzen kombinieren lässt.

Das Finale des Projekts im Hotel De Rome – Opern Carrée in Berlin-Mitte

Bei der Umsetzung des Bau- und Sanierungsprojekts im Jahr 2006 planten die Architekten das gesamte Konzept einheitlich, sodass das Gesamtbild der neu entstandenen Flächen sich stimmig zusammenfügt. Auch der Innenhof des Hotels erhielt eine ausgiebige Begrünung, durch die das gesamte Gebäude inmitten einer Großstadt einladende wie eine grüne Oase wirkt. Dadurch, dass es sich bei dem am Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Gebäudes um ein gelistetes Baudenkmal handelt, sind sehr viele historische Aspekte erhalten geblieben.

Die Mischung aus dem im Stil der Renaissance erbauten Gebäude mit den zahlreichen modernen Akzenten führt dazu, dass sich sowohl junge als auch ältere Menschen an diesen Ort zurückziehen. Die üppige Farbenpracht der Pflanzen setzt bewusst Akzente und bringt mit der intensiven Dachbegrünung und der ausgiebigen Nutzung von weiteren Grünpflanzen viel Natur in das architektonische Gesamtgefüge mit ein. Die dadurch entstehende elegante und zugleich ungezwungene Stimmung lädt daher sowohl zur Entspannung als auch zum freudigen Verweilen ein.

Das Projekt Hotel De Rome in Berlin-Mitte

Das Hotel de Rome wurde nach jahrelangem Leerstand im Jahr 2006 zu einem Hotel umgeformt, das mittlerweile über 100 Zimmer und 30 Suiten besitzt. Das Bauwerk enthält viele interessante Details und glänzt nicht nur durch die im Stil der Renaissance erbaute Fassade, sondern auch durch die von den Landschaftsarchitekten von Freiraumplanung Wolf konzipierte üppige florale Begrünung im Innenhof und auf dem Dach.

In Zusammenarbeit mit Architekten und Bauherren wurde das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes mit einer intensiven Dachbegrünung enorm aufgewertet. Der paradiesische Dachgarten begrüßt Gästen ausladend mit Blumen und Sträuchern. Die Planung und Durchführung des Vorhabens wandelte vormals ungenutzte Fläche für die Gäste und Mitarbeiter:innen des Hotels um. Von hier aus kann man die Aussicht auf viele Berliner Sehenswürdigkeiten genießen.